In der Miba-Sonderausgabe "Kleinstanlagen Sept.2016" wird eine Anlage mit dem Thema Bahnhof Quakenbrück beschrieben. Dazu passend gibt es auf der Miba Homepage einen Download für ein gelungenes Kartonmodell des Empfangsgebäudes in H0.
Die Kleinbahn entstand aus dem Bestreben der Gemeinde Berge, den
umgebenden ländlichen Raum verkehrsmäßig besser anzuschließen. Ein
erster Versuch, ein solches Bahnprojekt zu realisieren, scheiterte 1897.
Erst nachdem die Gemeinde Wettrup ebenfalls Interesse an einer Bahnverbindung gezeigt hatte, wurde ein Komitee der beiden beteiligten Kreise Lingen und Bersenbrück
und der an der Bahnstrecke anliegenden Ortschaften gegründet, welches
bis zum Jahresende 1899 die Vorarbeiten für die Bahnstrecke
ausarbeitete. Am 2. Oktober 1901 wurde die Kleinbahn Lingen – Berge – Quakenbrück GmbH gegründet; von den 1.307.600 Mark Gründungskapital übernahm das Land Preußen
ein Drittel. Der Rest der Summe wurde von den Ortschaften, die an der
Kleinbahn lagen, dem Kreis Lingen und verschiedenen Privatleuten
übernommen. Aus Kostengründen wurde die Bahn mit einer Spurweite
von 750 mm gebaut. Der erste Spatenstich war im Juni 1902 und die
feierliche Eröffnung der Strecke am 31. Mai 1904. An beiden Endpunkten
entstand eine Verknüpfung mit der Staatsbahn.
Die Beförderungsleistungen an Fracht und Personen entwickelten sich zwar besser, als am Anfang geplant, doch entwickelte sich besonders der Güterverkehr recht bescheiden. Ein Zwischenhoch ergab sich in den 30er Jahren, als der Flugplatz Quakenbrück gebaut wurde und der dafür nötige Kies über die Kleinbahn transportiert wurde. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war durch den stärker werdenden Kraftverkehr
endgültig die Existenzgrundlage der Kleinbahn gefährdet, so dass nötige
Erneuerungen an Material und Wagenpark nicht mehr vorgenommen werden
konnten. Daraufhin wurde am 1. Januar 1951 ein Antrag auf Entbindung von
der Beförderungspflicht gestellt, am 31. Mai 1952 der Betrieb eingestellt und bald darauf die Betriebsanlagen abgerissen.