Dienstag, 21. Juni 2011

O-Scale Trains Magazin

Dieses bekannte Magazin stellt alle inzwischen vergriffenen Hefte in hervorragender Qualität zum kostenlosen Download zur Verfügung. Ein toller Service des Verlags.

Joe Giannovario ist der Herausgeber dieses hervorragenden Magazins. Er ist seit mehr als 35 Jahren als O-Scale Modellbauer tätig. O Scale Trains Magazine entstand nachdem er eine Reihe von Artikeln in anderen Publikationen veröffentlichte, im Jahr 2001. Auf der Downloadseite stehen zur Zeit Ausgaben von 2002 bis 2009 zur Verfügung. Neuere Ausgaben, die ausverkauft sind, kommen Stück für Stück hinzu.
Obwohl für den Modellbahner in 1:48 oder US-O-Scale gedacht, ist die Lektüre doch für jeden an US-Modellbahnen interessierten Modellbauer unterhaltsam und informativ. Durch das genutzte Pdf-Format sind die Zeichnungen auch gut in andere Massstäbe skaliert ausdruckbar.

Montag, 20. Juni 2011

Die Holzfäller Unternehmen in den Sacramento Mountains

Alle bisherigen Artikel zum Thema am Stück...

Die Alamogordo Lumber Company (ALCo) ist aus denselben Gründen entstanden, wie die EP&NE und die A&SW Bahnen. Sie sollten eine Holzindustrie in der Region der Sacramento Mountains entwickeln. ALCo wurde am 19.Mai 1898 in New Jersey gegründet. Hauptinvestoren waren genau diejenigen, die auch die beiden genannten Eisenbahngesellschaften finanzierten. Das Eigenkapital der Firma betrug anfangs $200.000, wurde später aber auf $400.000 aufgestockt.

Die ausgehandelten Verabredungen zwischen der ALCo und der A&SM wurden in einem ausführlichen Papier dokumentiert. Dieser Vertrag wurde im Dezember 1898 unterzeichnet.


Einige interessante Passagen aus dem Vertrag:
  • ALCo baut ein Sägewerk und rüstet dieses so aus, das 50.000 board feet am Tag gesägt werden können (bei einem 11-Stunden-Arbeitstag).
  • ALCo hat das zum Betrieb des Sägewerkes nötige Kapital, Energie und Arbeitskräfte zu stellen.
  • ALCo hat alles Holz, welches durch Bahnen zugänglich ist, an das Sägewerk in Alamogordo zu liefern.
  • ALCo verpflichtet sich, die nötigen Stichbahnen und Tramways zu bauen und ein Maximum an Stämmen zu gewinnen.
  • ALCo stellt eine ausreichende Anzahl (110) geeigneter Eisenbahnwagen zum Transport bereit.
  • Die Bahngesellschaft hat das Recht, auf dem Land von ALCo Gleisanlagen zu bauen.
  • Die Bahngesellschaft (AS&M) hat eine Eisenbahn vom Sägewerk in Alamogordo bis zur Gipfelkette der Sacramento Mountains zu bauen. Diese Strecke ist fallweise zu verlängern bzw. zu erweitern, um die Bereitstellung von Stammholz für das Sägewerk zu garantieren. Der Betrieb der Strecke ist zu gewährleisten. Nicht gebaut werden müssen neue Strecken, wenn diese 5%-Steigung überschreiten würden oder wenn aufwändige Brückenbauwerke, Dämme, Einschnitte, Tunnels oder andere Infrastruktur ähnlicher Größenordnung zum Bau der Strecke erforderlich wären.
  • ALCo hat das Recht, alle nötigen Strecken der Bahngesellschaft (A&SM) zu nutzen, um Fracht zwischen den Stichbahnen/Tramways und der Hauptstrecke zu bewegen. Alle Weichen werden von der Bahngesellschaft überwacht und auf deren Kosten gewartet.
  • Die Bahngesellschaft garantiert die Übernahme aller vorschriftsmäßig beladenen Holzwaggons und deren Transport zum Sägewerk in Alamogordo. Die Bahngesellschaft hat die bereitgestellten leeren Waggons an die von ALCo benannten Plätze zurück zu befördern. Die Holztransportwagen sind mit den von der Bahngesellschaft geforderten Bremseinrichtungen zu versehen. Die Bahngesellschaft hat für die Wagen weder Miete noch Entfernungsgebühren zu entrichten.
  • Gebühren:
    Holzstämme - $2,00 pro 1000 Board feet
    Holzschindeln, Bretter, Latten usw. - faire Transportrate im Verhältnis zum Verkaufspreis der jeweiligen Ware
    Material und Verbrauchsgüter für die ALCo in den Bergen und im Sägewerk - $1,00 pro Tonne, mgl. Wagenweise, 24.000 Pfund minimum Ladung
  • Abrechnungen werden jeweils am 10. Tag des Monats verschickt
  • Differenzen aus dem Vertrag werden durch eine Schiedsstelle geklärt

Einige signifikante Elemente wurden in diesem Vertrag nicht gesondert erwähnt. Eines war z.B. die Größe des Landbesitzes der ALCo (ca. 10.000ha Baumbestände in 489 Parzellen, Kaufpreis war $10,00 pro ha) in den Baumregionen der Gipfelkette. Es wurden darüber hinaus noch weitere 12.000ha öffentliches Land akquiriert. Dieses gehörte dem New Mexico Territory.
Ein weiteres verborgenes Element waren die Ausgaben und die Schwierigkeiten beim Bau und Unterhalt der Bahn (A&SM) zum Gipfelbereich der Berge. Die Strecke musste häufig gesperrt werden. Der Grund lag in der spektakulären Steigung nach Cloudcroft. Das alles führte zu einer Bahn, die natürlich oft am Rande der Rentabilität betrieben wurde.
Im Jahr 1899 baute ALCo ein eigenes Sägewerk. Das Grundstück für das Sägewerk wurde in Alamogordo gewählt, westlich der Eisenbahnanlagen. Bereits am 5. Oktober 1899 wurde dort mit der Produktion begonnen. Das Sägewerk war in üblicher Weise mit eine Reihe von Werkstätten und Nebengebäuden ausgestattet. Eine Arbeiterunterkunft mit 40 Zimmern stand auch zur Verfügung.
Draußen in den Wäldern lag die Holzverladung der ALCo bei Tobboggan. Von dort ging eine kurze Stichstrecke in den dichten Wald. Ende 1899 stand am Verladeplatz endlich ein dampfbetriebener Holzverlader (Log-Loader) zur Verfügung, ebenso kamen zwei Getriebelokomotiven der Bauart SHAY auf die Strecke. Anfang 1900 folgte eine dritte Lok. Von Juni bis Juli 1899 baute ALCo seine erste "Logging Spur", also eine Stichbahn in den Baumbestand, aus Tobboggan heraus. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Strecke von etwa 2 Meilen Länge in den Bailey´s Canyon hinein die ersten zwei Meilen der späteren Cloudcroft Verlängerung der A&SM wurden. An der Stelle, wo die A&SM Strecke durch den Bailey´s Canyon zurückführt, folgen zwei ALCo Stichbahnen dem immer enger und steiler werdenden Canyon.In dieser Region wurde auch ein Holzfällerlager gebaut. Die kürzere der beiden Stichbahnen führte etwa eine drittel Meile nach Norden, die andere kam etwas mehr als eine Meile nach Nordosten voran, bis in den oberen La Luz Canyon. Es wäre denkbar, dass diese Strecke noch tiefer in den La Luz Canyon hineinging. Um 1920, als ALCo schon lange nicht mehr existierte, betrieb ein J.A.Work ein Sägewerk im Mailey´s Canyon, nahe der Bahn.

Sobald die A&SM den Eingang zum Cox Canyon erreichte, es war Juni 1900, begannen die Arbeiten an den nächsten Stichstrecken in die bisher noch nicht erschlossenen Baumbestände. Eine Strecke bog ostwärts ab, herunter nach Pumphouse oder Hawkings Canyon, die andere führte ostwärts in den Cox Canyon.



Die Strecke herunter zum Pumphouse Canyon verlief weiter in Richtung James Canyon. Dort wurde ein großes Holzfällerlager errichtet.

Es gab dort einen vierständigen (!) Lokschuppen und einen rustikal aufgeständerten Wassertank.



Stichstrecken verliefen von hier den James Canyon hinauf und herunter. Die Westliche endete nach etwa 1,5 Meilen, die östliche Strecke teilte sich nach etwa 1,5 Meilen mit Stichstrecken in den Orr- und Young Canyon.

In diesen frühen Jahren wurde die Holzfällerei noch mit Handsägen betrieben. Zum Abtransport der Baumstämme, dem Holzrücken, nutzte man die Kraft von schweren Pferden, Mulis oder auch Ochsen. Die Stämme wurden zu Verladeplätzen entlang der Bahn geschleppt. Dort wurden sie dann mit speziellen, dampfbetriebenen Ladegeräten (Log-Loader) auf die speziellen Langholzwagen verladen.


Normalerweise sammelte man so viele Stämme, bis man damit einen Zug vollständig beladen konnte. Die Forstgleise wurden üblicherweise von den ALCo Shays bedient. Wenn es nötig war, kamen diese Loks aber auch auf der Hauptstrecke der Alamogordo&Sacramento Mountains Railroad zum Einsatz. 


Die Loks der A&SM blieben aber auf ihrer eigenen Strecke, da die Loks im Gegensatz zu den Shay-Lokomotiven kaum in der Lage waren, die leichten, provisorisch verlegten Forstgleise zu befahren.

Später im Jahr 1900 begann der Bau einer Kistenfabrik auf dem Gelände der Sägemühle in Alamogordo. Das Gebäude war etwa 30x15m groß und 2 Stockwerke hoch. Dort wurden bis zu 35 Arbeiter beschäftigt.

Das folgende Jahr verlief ähnlich erfolgreich. Der Betrieb lief inzwischen routinemäßig. Die Bahnvtransportierte zum Beispiel im Mai etwa 850 Wagenladungen Baumstämme. Das waren zwei Züge am Tag, inkl. Sonntags. Was den Bahnbetrieb anging, kamen dazu noch jeweils zwei Leerzüge pro Tag sowie ein Personenzug. Alle 110 verfügbaren Langholzwagen waren im Einsatz. Die erfolgreiche Fahrzeuginstandhaltung war unverzichtbar. Bei den zu befördernden Holzmengen konnte auf keinen Wagen verzichtet werden.

Im Dezember 1901 bestellte ALCo für 15.000 $ Gerätschaften für eine Holzbehandlungsanlage. Im Juni 1902 ging diese in Betrieb. Dort wurden imprägnierte Schwellen und Balken produziert. Über die folgenden Jahre gesehen, war dies eine sehr lohnenswerte Investition.

Zu dieser Zeit wurde der Holzeinschlag vor Ort sowie das Holzrücken zu den Ladeplätzen von einem Lohnunternehmen durchgeführt, der New Mexico Tie and Timber Company. Dieses Unternehmen nutzte noch Pferdegespanne zum Holzrücken und beschäftigte dafür auch sehr viele Waldarbeiter. Für ALCo wurden auch Forststrecken gebaut, Schienen verlegt und teilweise Holzzüge gefahren.

Im Mai 1903 war die Strecke der ALCo nach Russia, am Eingang zum Russia Canyon, fertig. Die Strecke verlief wieder rückwärts, um in den Canyon hinunter zu kommen und dann weiter nach Osten. Etwa eine Meile von der Abzweigung entfernt wurde das Holzfällerlager "Russia" errichtet. Das Camp bestand aus etwa 100 Blockhäusern und einigen größeren Gebäuden.



Das waren vor allem die New Mexico Tie and Timber Commissary, eine Bahnwerkstatt, ein Lokschuppen für die vier Shay-Lokomotiven, eine Poststation, eine kleine Schule und zwei Küchenhallen mit großen Speiseräumen - jeweils für die Holzfäller und die Eisenbahner getrennt.

Zum Jahresende 1903 wurden die Bahn und das Camp im James Canyon abgebaut. Im Russia Canyon kamen etwa acht Meilen Waldstrecken hinzu. Die Schienen im Cox Canyon lies man liegen. Im August 1906 zog eine weitere Holzfällergruppe in den Canyon. Das Holzfällercamp wurde nahe der "Old Traversey Mill" aufgebaut.


Die ALCo hatte ihre Erfolge und auch Misserfolge. Ein Vorteil war, die beteiligten Eisenbahnen auch gleich als Kunden zu haben. Diese brauchten ständig Bauholz und Schwellen beim Bahnbau und anschließend beim Unterhalt der Strecken. Andere Kunden waren da schon schwieriger zufriedenzustellen. Die Minen in Arizona, speziell bei Bisbee und Morenci waren hauptsächlich an Kiefernholz interessiert. Dieser Handel kam nur langsam in Gang. Mit den ersten Lieferungen gab es Qualitätsprobleme. 1903 kauften die Minen in Millionen "Board Feet" Partien. Board Feet ist ein Raummaß für rohes Schnittholz. Ein "Board Feet" entspricht einem Stück Holz von 1x1 Fuß Fläche und einer Stärke von einem Inch. Das sind etwa 30x30x2,5cm oder 2360 cm³. Ende 1903 hatte die ALCo zwischen 8 und 11 Meilen Forststrecken in Betrieb, 4 Getriebloks der Bauart Shay (65 tons) und etwa 650 Waldarbeiter auf der Lohnliste. Der aktuelle Baumbestand war etwa 8 bis 10 Millionen "Board Feet" groß.

Dienstag, 14. Juni 2011

Lucky Mine - ein Craftsman Kit von Classic Miniatures

Während des Goldrauschs im Westen der USA entstanden rund um Virginia City, Nevada, hunderte kleiner Gold- und Silberminen. Diese wurden meist nur von zwei oder drei Mann betrieben. Nach so einem Vorbild entstand der "Craftsman-Kit" von Classic Miniatures. Diesen Bausatz habe ich vor 30 Jahren gekauft und vor etwa 15 Jahren gebaut. Das Modell steht jetzt auf der Anlage eines Hobbykollegen. Ich habe das Modell so gebaut, wie es die Anleitung vorgab. Solche Bausätze bestehen nur aus einem Satz Zeichnungen, einer mehr oder weniger genauen Anleitung und teils vorbereiteten Holzplatten, Holzleisten und Detail-Parts aus Kunststoff, Resine oder Metall. Man muss also eine gewisse Zeit für den Bau aufbringen.

Das Modell habe ich auf eine Grundplatte mit Rahmen gesetzt. Die Felsen bestehen aus Gipsabgüssen von Silikonformen. Diese wurden anschliessend in mehreren Durchgängen mit Acrylfarben eingefärbt und gealtert. Begrünung usw. mit Woodland Material und echter Erde.























Die eingestürzte alte Trestle-Bridge habe ich aus selbstgeschnittenen Balsaleisten gebaut. Darauf wurden Schienenprofile, natürlich farblich behandelt, mittels Schienenstühlen und Nägeln befestigt. Die Brücke wurde mit "NBW´s - Nut-Bolt-Washer-Castings" detailliert. Das leider kaum sichtbare hölzerne Tunnelportal stammt von Campbell.

Freitag, 10. Juni 2011

Mein aktueller US-Diesel Kalender - als kostenloser Download

Wer noch Platz für einen Kalender 2011 hat, der kann sich meinen Diesellok-Kalender herunterladen. Der Kalender liegt als Pdf im Format A4 quer vor. Alternativer Download hier: ===>

Donnerstag, 9. Juni 2011

The Complete Book of North American Railroading

Ich habe bisher noch keine derartig gute Zusammenfassung der Entwicklung der US-Bahnen gelesen. Auch gut geeignet für denjenigen, der mit der englischen Sprache etwas auf "Kriegsfuß" steht, denn es gibt etwa 400 sehr schöne Fotos. Es werden alle Epochen abgehandelt, Bahngesellschaften, Entwicklung der Dampfloks, Dieselloks und sogar der E-Loks.
Garant für die Qualität ist besonders JIM BOYD, ehemaliger Editor von Railfan & Railroad.
Für den Preis von ein paar Zeitschriften so ein gutes Buch - ein Jammer, dass es das nicht auch in Deutsch gibt. Das Buch ist übrigens auf gutem Papier gedruckt und in Leinen gebunden mit Schutzumschlag. Angeboten u.a. bei Amazon.de für etwa 25€. Ich habe dieses Buch dort vor ein paar Monaten gekauft. Lieferung innerhalb von 24 Stunden (Versandkostenfrei!). Bei Amazon kann man auch einige Seiten in der Vorschau ansehen.





Produktinformation
* Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
* Verlag: Voyageur Pr; Auflage: First. (29. Juli 2009)
* Sprache: Englisch
* ISBN-10: 076032848X
* ISBN-13: 978-0760328484
* Größe: 27,9 x 23,6 x 3,8 cm