Hameln ist nicht allein wegen des weltbekannten Rattenfängers interessant. Durch die schöne Lage im Weserbergland, im Schnittpunkt mehrerer Eisenbahnstrecken, kommt auch der Eisenbahnfreund nicht zu kurz. Die Anbindung Hamelns an die Welt der Eisenbahn begann mit der Gesellschaft 
Hannover-Altenbekener Eisenbahn (HAE), heute Kursbuchstrecke 360.5 
(ex 212, 360).
Die vom „Eisenbahnkönig“ 
Bethel Henry Strousberg  geplante Strecke sollte die Möglichkeit bieten, Kohle von der Ruhr nach  Osten und damit auch nach Berlin zu transportieren. Sie erschloss den  Weserhafen Hameln und verband das Weserbergland mit seiner Holzindustrie  und Möbelproduktion mit den Abnahmemärkten. Nach der Eingliederung  erkannten die Preußischen Staatsbahnen ihr Potenzial: Sie war Teil der  kürzesten Verbindung Berlin – Köln (über Wuppertal – Hagen – Soest –  Hameln – Hildesheim – Braunschweig). Auf dieser Strecke verkehrte der  erste D-Zug Deutschlands. Im  Güterverkehr verlor sie durch die Teilung Deutschlands nach 1945  zunächst an Bedeutung, da sich die Verkehrsströme mehr in Nord-Süd  Richtung verlagerten. Mit dem Bau der Ostumfahrung in Altenbeken wurde  sie jedoch zu einer wichtigen Umleitungsstrecke zur Entlastung der  Nord-Süd-Strecke. Die Seehafenhinterlandverkehre waren auch der Auslöser  für die Elektrifizierung. Mit dem Bau der Schnellfahrstrecke Hannover –  Würzburg ließ die Bedeutung zunächst erneut nach. Inzwischen ist die  Strecke als Reserve- und Umleitungsstrecke anerkannt. Als eine von ganz  wenigen Strecken in Deutschland können hier Züge bis zum ICE sowohl des Ost-West-, als auch des Nord-Süd-Verkehrs umgeleitet werden, was bei Störungen in den Räumen Göttingen oder Bielefeld häufiger vorkommt.
 Literatur zum Thema:
- Werner Menninghaus: 100 Jahre Eisenbahn in Lippe. Verlag Uhle & Kleimann, Lübbecke 1981
- Garrelt Riepelmeier, Ingrid und Werner Schütte: Die Eisenbahn in Lippe. DGEG Medien, Hövelhof 2005
- Wolfgang Klee: Eisenbahn-Landschaft Westfalen-Lippe. Eigenverlag, Paderborn 1989
Da ich selbst in Hameln aufgewachsen bin, kann ich mich natürlich noch an sehr viele schöne Erlebnisse an der Bahn erinnern. Ende der 50er geboren, war ich natürlich noch dabei, wenn Dampfloks aus Hameln heraus donnerten. Leider habe ich in der Zeit keine Fotos gemacht - das war zu der Zeit für einen Schüler einfach zu kostspielig. Anfang der 70er gab es von der DB eine 
Jugendzeitschrift "DB mit Pfiff". Die habe ich mir regelmäßig am Bahnhof abgeholt. Nach dem Ende der Bahnsteigschranken hat man auch viel Zeit auf dem Bahnhof verbracht  und Loks "gejagt", d.h. Zug, Uhrzeit und Betriebsnummern notiert. Leider war meine Ablage damals nicht sehr gut, so das auch diese Unterlagen mit den Jahren im Altpapier gelandet sind.
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| An der Spitze des "V", das kleine Gebäude des Aufsichtsbeamten | 
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| Ein paar Jahre später, noch vor dem Umbau des Empfangsgebäudes, ist die Aufsicht verschwunden | 
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| Blick in Richtung Hannover - damals noch sehr gepflegte Gleisanlagen (rechts ein 515/815) | 
In Hameln gab es neben dem interessanten Inselbahnhof, hier teilen sich die Strecken nach Altenbeken und Löhne/Bielefeld , auch einige weitere interessante Betriebssituationen wie z.B. die Weserbrücke mit Klütbahnhof und Tunnel oder den Rangierverkehr zum Hafen.
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| Die Hamelner Eisenbahnbrücke mit Güterwagenfahrgestellen (vermutlich von Kaminski Waggonbau) | 
Vor dem recht großen Bw hatten wir immer großen Respekt. Vom Bahnhof aus in Richtung Rohrsen gelegen, waren diese "heiligen" Hallen durch hohe Ziegelmauern dem neugierigen Blick weitestgehend entzogen.
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| Der alte Hamelner Lokschuppen | 
Einmal haben wir mit der Schulklasse eine Führung durch das Bw gemacht. Einfach toll. Bei mir kam dabei immer noch der Gedanke dazu, dass mein Großvater von diesem Bw aus lange Zeit als Heizer und Lokführer eingesetzt wurde. Ich habe allerdings keine Erinnerung mehr daran, welche Loks er gefahren hat. Er ist um 1960 in Pension gegangen. Schade, dass ich ihn heute nicht mehr nach seinen Erlebnissen fragen kann.