Bevor verlässliche elektrische Antriebe zur Verfügung standen, verwendete man bei den in den 1870er Jahren aufgekommenen Dampfstraßenbahnen – aber auch bei zahlreichen Lokal- oder Kleinbahnen – kleine, zumeist teilweise oder vollständig verkleidete Dampflokomotiven. Sie wurden auch Tramwaylokomotive, (Dampf-)Trambahnlokomotive, (Dampf-)Tramlokomotive oder Kastenlokomotive genannt und ersetzten vielerorts die damals üblichen Zugpferde, um die Leistungsfähigkeit gegenüber Pferdebahnen zu erhöhen. Vor allem Vorortstrecken beziehungsweise Überlandstraßenbahnen
wurden mit solchen Maschinen betrieben. Auch nach Etablierung der
elektrischen Straßenbahn spielten sie noch eine Rolle, meist auf weniger
frequentierten Strecken auf denen man zunächst die Kosten einer Elektrifizierung scheute oder die auch später nie eine Oberleitung erhielten.
Die Verkleidung aller beweglichen Teile sollte andere
Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger vor schweren Verletzungen bei Unfällen
schützen. Außerdem verhinderte sie das Scheuen von Pferden und schützte
das Getriebe vor Schmutz und Staub auf den damals üblichen Straßen. Oft gab es auf Straßenbahnlokomotiven keinen Heizer, das heißt sie wurden vom Triebfahrzeugführer
im Einmannbetrieb bedient. Die kurzen Achsstände gewährleisteten auch
das Befahren enger Kurven in Stadtzentren. Oft verwendete man aus
Platzgründen Stehkessel.